Chronik - Schützengesellschaft Pürten
 

Schützen im Gasthaus Pürten (ca. 1920)

In Pürten wurde in den 20er und Anfang der 30er Jahre der Schießsport ausgeführt. Ein genauer Zeitpunkt, wann damals mit dem Schießsport begonnen wurde, läßt sich leider nicht mehr genau feststellen, da keine schriftlichen Unterlagen hierüber vorhanden sind. Vermutlich nach Ende des ersten Weltkriegs.

Damals wurde einerseits der Schießsport im Gasthaus Mittermeier (jetzt Gasthaus Pürten) und anderseits auf einem 50m Schießstand in der Innau abgehalten. Im Gasthof wurde mit Zimmerstutzen und Pistole durch eine Maueröffnung ins damalige Nebenzimmer geschossen. Auf dem Stand in der Innau wurde mit Kleinkaliber auf 50m geschossen

Nach Aussage eines Zeitzeugen hatte der Verein die Bezeichnung „Kleinkaliber-Schützenverein Pürten“.

In der Zeit des 3. Reichs wurde das Schießen mit Zimmerstutzen und Pistolen im Gasthaus Mittermeier eingestellt. Das Kleinkaliber-Schießen wurde als Wehrsport von den NS-Organisatoren vereinzelt auf dem Schießstand in der Innau weiter abgehalten.

Nach Ausbruch des Krieges wurde auch dies eingestellt.

Einige Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde es wieder erlaubt, den Schießsport abzuhalten. Auf dem Dachboden im Gasthaus Mittermeier lagen noch die alten Schießstände aus der Vorkriegszeit und es wurde versucht, den Schießbetrieb wieder aufleben zu lassen.

1. Schützenkönig Hermann Papke

In der am 7. Januar 1951 stattfindenden Jahreshauptversammlung des Radfahrervereins Pürten wurde beschlossen, jeden Samstag innerhalb des Vereins ein Scheibenschießen abzuhalten. Mit diesem Beschluß wurde die Schützengesellschaft Pürten ins Leben gerufen.

Im Jahre 1952 wurde die erste Vorstandschaft gewählt. Als 1. Schützenmeister fungierte Anton Galneder sen., sein Stellvertreter wurde Fritz Dullinger. Ab 1953 gab es den ersten sportlichen Erfolg, wobei Fritz Dullinger bei der Gaumeisterschaft den 3. Platz belegte. Dieser wiederum übernahm ab 1954 die Vereinsführung. In dieser Amtszeit wurde von Fritz Dullinger auch die Schützenkette angeschafft. Hierzu wurden 52 Taler gesammelt. Diese Schützenkette wurde dann im Laufe der Jahre stetig um weitere Taler ergänzt und ist heute das Prunkstück unseres Vereins.

Ab 1955 wurden die Schießabende abwechselnd in Pürten und in der Bahnhofsgaststätte Waldkraiburg abgehalten. 1957 übernahm wieder Anton Galneder das Amt als 1. Vorstand. Fritz Dullinger stellte sich wiederum als 2. Vorstand zur Verfügung.

Seit 1960 beteiligten sich die Pürtener Schützen bei den Gaurundenwettkämpfen und konnten hierbei mit den Schützen Dullinger, Meingaßner, Hahn, Rauscher und Spirkl beachtliche Erfolge verzeichnen.

1965 übernahm Karl Sedlmaier das Amt des 1. Schützenmeisters. Ein sportlicher Höhepunkt war in diesem Jahr zu verbuchen, als die Luftpistolenmannschaft mit Albert Brandwirth, Hermann Huber, Karl Sedlmaier und Georg Spirkl bei den Gaumeisterschaften den 1. Platz belegte. Sie durfte durch diese Leistung an den Oberbayerischen Meisterschaften teilnehmen. Ein besonderes Aushängeschild des Vereins war damals Georg Spirkl, der mit der Luftpistole viermal hintereinander den Titel des

Alter Schießstand im Gasthaus Pürten

1. Gaumeisters erringen konnte und dadurch sogar bei den Bayerischen Meisterschaften teilnehmen durfte.

1968 übernahm Horst Worschech die Vereinsführung. Bei den Rundenwettkämpfen ging es im Luftgewehrschießen stetig bergauf. In der C-Klasse wurde angefangen und man schaffte es bis zur Gauklasse. Diese Mannschaft setzte sich damals aus den Schützen Manfred Brandwirth, Konrad Meingaßner, Georg Mittermeier und Georg Spirkl zusammen.

Das größte Problem des Vereins war immer der Schießstand, der sehr zu wünschen übrig lies und sich im Nebenzimmer des Gasthauses befand. 1975 war es dann endlich so weit: Dank der großen finanziellen Unterstützung der Brauerei Ametsbichler, der Stadt Waldkraiburg sowie der tatkräftigen Hilfe der Vereinsmitglieder konnten die Schützen in vielen Stunden harter Arbeit den früheren Rinderstall der Gastwirtschaft in eine schöne Schießanlage mit vier Zugständen umbauen. Für die damalige Zeit war dies eine große Errungenschaft.

1976 gab es erneut einen Wechsel in der Vereinsführung. Manfred Brandwirth wurde zum 1. Schüt-zenmeister gewählt, zu seinem Stellvertreter Klaus Bachmaier. Manfred Brandwirth stand 12 Jahre an der Spitze der Schützengesellschaft und zeichnete sich hierbei nicht nur durch sportliche Erfolge, sondern auch durch sein Engagement für den Nachwuchs aus.

1983 erfolgte die Abspaltung als Sparte des Radfahrervereins und die Eintragung ins Vereinsregister. Somit erhielt die Schützengesellschaft ihre Eigenständigkeit.

1988 übernahm Thomas Neumeyer das Amt des 1. Schützenmeisters, Klaus Bachmaier blieb 2. Vorstand.

1991 wurde das 40-jährige Vereinsjubiläum mit Festabend und einem Jubiläumsschießen gefeiert. Sieger wurde Erwin Brandwirth mit einem 17,0- Teiler. Am 9. November fand ein Gottesdienst in der Pfarrkirche in Pürten und anschließend im Vereinslokal „Gasthaus Pürten“ der Festabend statt.

1996 hat Klaus Bachmaier nach 20-jähriger Tätigkeit als 2. Schützenmeister kommissarisch das Amt an Martin Hörth übergeben.

1997 verzichtete Thomas Neumeyer aus gesundheitlichen Gründen auf eine erneute Kandidatur. Er war neun Jahre an der Spitze der Schützen gestanden. Das Amt als 1. Vorstand übernahm nun 2. Schützenmeister Martin Hörth. Zu seinem Stellvertreter wurde Richard Wagner gewählt.

Wanderpokal Anfangsschießen

Im Jahre 2001 feierte die Schützengesellschaft Pürten ihr 50-jähriges Bestehen. Hier wurde im Rahmen des Anfangsschießens ein Jubiläumsschießen abgehalten. Nach einem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder fand ein Festabend mit Preisverleihung im Gasthaus Pürten statt.

Im Herbst 2003 wurden die Schützenkette vom Juwelier Schranner in Kraiburg komplett umgestaltet und wieder neu aufpoliert. Die für die Kette neu benötigten Silbertaler wurden zum Teil von den Mitgliedern gestiftet.

Am 12. April 2007 wurde zum erstenmal ein Keilerschießen mit einem Luftdruckgewehr durchgeführt. Hierfür hat 2. Schützenmeister Richard Wagner die zuvor erworbene alte Keileranlage für unseren Schießstand umgebaut.

Im Frühjahr 2009 wurde durch den Ausschuss beschlossen die Vereinswaffen auf Presslufttechnik umzustellen, dafür wurde eine vereinseigene Pressluftflasche und 3 neue Vereinswaffen angeschafft.

Derzeit hat die Schützengesellschaft Pürten 73 Mitglieder. Bei den Gaurundenwettkämpfen ist der Verein zur Zeit mit zwei Luftgewehrmannschaften in der B- und C-Klasse vertreten. Das Vereinsleben ist neben der Teilnahme an Gaurundenwettkämpfen in erster Linie durch eine Vielzahl von internen Preisschießen geprägt. An erster Stelle rangiert hier das schon zur Tradition gewordene Anfangsschießen, an dem sich alle Pürtener Ortsvereine mit einer Vielzahl von Schützen beteiligen. Dieses Anfangsschießen wird seit der Eröffnung des neuen Schießstandes im Jahre 1975 durchgeführt und erfreut sich nach wie vor bei großer Beliebtheit. Gilt es doch bei diesem Schießen den allseits begehrten Wanderpokal zu gewinnen.

Neben dem Anfangsschießen findet über das Jahr verteilt das Stroh- bzw. Endschießen und hin und wieder ein Geburtstags- oder Kindstaufschießen statt. Darüber hinaus beteiligt sich die Schützengesellschaft an dem überörtlich stattfindenden Ametsbichler-Pokalschießen und dem Damenschießen des Gaus Mühldorf.

Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 19.11.2017 wurde die Schützengesellschaft Pürten aufgelöst!

Vorstände

1952 – 1954             Anton Galneder
1954 – 1957             Fritz Dullinger
1957 – 1965             Anton Galneder
1965 – 1968             Karl Sedlmaier
1968 – 1976             Horst Worschech
1976 – 1988             Manfred Brandwirth
1988 – 1997             Thomas Neumeier
1997 – 2017             Martin Hörth

Unsere Unterstützer

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